Politplatschquatsch
Die Internetseite politplatschquatsch.com (kurz ppq.li, Eigenschreibweise PPQ) ist ein überregionales deutsches Onlineangebot, das als nachhaltig, energiesparend, amüsant, lehrreich und kritisch beschrieben wird. 2008 nach dem Tuwas-Kongress in Parchim als alternatives, selbstverwaltetes Projekt gegründet, wurde sie bis Ende 2010 vom französischen Newsdienst papelblog.com präsentiert. Seitdem fungiert zur Bewahrung der verlegerischen Unabhängigkeit in einer existenziellen Krise vom Suchmaschinenkonzern Google angebotene Plattform blogspot.com als Cloudspeicher.
PPQ entstand im Vorgriff auf die erste Finanzkrise im März 2008 bei einer unorganisierten Zusammenkunft, bei der auch die erste Redaktion der Seite gewählt wurde. Unter den Mitgründern befanden sich mehrere frühere Mitglieder der Poetenbewegung, aber auch schreibende Arbeiter und Angestellte.
Nach dem Gleichheitsgrundsatz beziehen Mitarbeiter keinen Lohn, aber auch kein Gehalt. Da es im Gegensatz zur üblichen Hierarchie in Redaktionen keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten gibt, wird PPQ oft als „Temperaturfühler der Stimmungslage Republik“ bezeichnet.
Unter dem Leitspruch “Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes.” (ppq ®©) widmet die Redaktion sich schwerpunktmäßig der Auseinandersetzung mit der politischen Ankündigungskultur, gebrochenen Versprechungen und propagandistischen Kampagnen zur Stimmungsaufhellung.
Der Kampf gegen rechts spielt traditionell ebenso eine Rolle wie der Kampf gegen Andersdenkende. PPQ versteht sich dabei selbst als Alternative – als „tägliches Gegengift“ (Taz) – zum von ihr bisher ausschließlich bürgerlich orientiert empfundenen Medienmarkt mit der Zielgruppe Studenten, Alternative, Grüne, Linksliberale, linke Sozialdemokratie, Christdemokraten, Ostdeutsche und Veteranen der Hausbesetzerbewegung der 90er Jahre.
Die – häufig falschverstandene - Bezeichnung “Politplatschquatsch” ist eine Anspielung auf den von der DDR-Kinderfernsehfigur “Pittiplatsch der Liebe” häufig verwendete abwehrende Formulierung “Platsch-Quatsch”, orientiert aber auch auf den Fachbegriff ProPsychiatrieQualität (PPQ) (https://www.ppq.info/inhalt/category/ppq-archiv/).
Themen und Ausrichtung des Blogs beschreiben die Betreiber allerdings als Versuch der Schaffung eines Raums für unabhängiges Denken. Man liebe die Freiheit und schätze die Werte der Aufklärung, versuche, populären Mythen auf den Grund zu gehen, sei skeptisch gegenüber allen Ideologien und religiösen Angeboten und lehne Doppelstandards ebenso ab wie betreutes Leben, betreutes Sprachen oder geführte Exkursionen.
Bereits im Jahr 2008 ließ der damalige DFB-Chef Theo Zwanziger wegen einer Darstellung von DFB-Aktivitäten gegen Fußballanhänger und Vereine (https://www.politplatschquatsch.com/2008/11/von-demokraten-und-demagogen.html) PPQ abmahnen. Der Redaktion sollte es untersagt werden, den Sportfunktionär wortwörtlich zu zitieren.
2011 hingegen zeichnete die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung (https://www.politplatschquatsch.com/2012/03/ppq-ehrentitel-statt-ehrensold.html) PPQ für den Beitrag “Lob des Sozialismus” (https://www.politplatschquatsch.com/2011/08/lob-des-sozialismus.html) als "Autoren der Freiheit" des Jahres 2011 aus (freiheit.org, https://www.politplatschquatsch.com/2011/10/danke-freiheit.html).
Das von Saarbrücken aus betriebene Fußballportal FCSblog lobte PPQ als lohnendes Leseangebot weit über die regelmäßigen unterhaltenden Berichte über die schicksalhaften Entwicklungen beim Halleschen Fußballklub (HFC) hinaus (https://dasfcsblog.wordpress.com/2012/07/30/drittliga-blogs-politplatschquatsch/) Kraftwerk-Schlagzeuger Karl Bartos zeigte sich angetan von einer modernen Videoverfilmung des Kraftwerk-Hits “Autobahn” https://youtu.be/-IQHKH8tThI.
Der Internetblog Le Penseur http://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/ lobte: „Bester Polit-Realsatireblog Deutschlands, vielleicht sogar der ganzen Welt. Wer die Absurdität unserer Demokratiesimulation (und der darin auftretenden Simulanten) auf hintergründige Weise enttarnt sehen möchte, kommt um diesen eifach genialen Blog nicht herum!“ Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac https://www.attac-netzwerk.de/index.php?id=72048 verweist auf PPQ.
Die „Nachrichten aus dem Notstandsgebiet“, konzentriert auf die Themengebiete „Angst, Politik, Kultur und Fröhlichkeit“ (PPQ), haben im Internet durchweg sehr gute Bewertungen erhalten. Mittlerweile 13.800 veröffentlichte Beiträgen (https://www.webwiki.de/politplatschquatsch.com) wurden von rund 17 Millionen Leserinnen und Lesern mit mehr als 100.000 Kommentaren versehen, die von der Redaktion weitestgehend geduldet werden, selbst wenn sie deutlichen Widerspruch formulieren. Nicht ungelöscht bleiben ausschließlich Verstöße gegen die Maas-Regeln, gegen die EU-Richtlinien zu Hass, Hetze und Zweifel oder Versuche, die intellektuelle Niveau mit Fäkalsprache zu senken.
Exklusiv gelang es PPQ bereits im Jahr 2009, als erstes Internetangebot überhaupt direkt aus der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin zu berichten. (https://www.politplatschquatsch.com/2009/01/hochbetrieb-in-der-worthlsenfabrik.html) Auch die Erfolgsgeschichte der Fast-Food-Kette “Hot Bird” wurde hier zuerst öffentlich gemacht, ebenso fanden sich hier die ersten Berichte zur Tätigkeit des Bundesblogampelamtes im mecklenburgischen Warin (BBAA) und die klaffende Schere zwischen Arm und Reich.
Feste Kolumnistin bei PPQ ist die belesene Aussteigerin Svenja Prant, als häufige Interviewgäste gelten die Gebärdendolmetscherin Frauke Hahnwech (Gebärdenmanufaktur), der Klimamodulierer Herbert Haase (Klimawatsch-Institut Grimma, CWI) und Herrnfried Hegenzecht von der Meinungsfreiheitsschutzbehörde Bundesblogampelamt (https://www.politplatschquatsch.com/2018/04/meinungsfreiheitsschutz-zu-besuch-in.html).